Ministerin Bauer hilft syrischer Familie nach Deutschland – RNZ vom 19.02.2015 von Sören Sgries

Die christliche Familie Shahoud Almousa durfte Syrien endlich verlassen – Landesministerin Theresia Bauer half nach einem RNZ-Bericht

Von Sören S. Sgries

Frankfurt/Waibstadt. Wer schon einmal am Flughafen auf einen heimkehrenden Urlauber gewartet hat, kennt diese nagende Spannung: Ist er oder sie braun gebrannt? Was gibt es aus den letzten zwei, drei Wochen zu berichten? Ähnlich dürfte es Aouni Shahoud Almousa vergangene Woche am Frankfurter Flughafen gegangen sein. Mit einem entscheidenden Unterschied: Aouni hat fast sieben Jahre gewartet. Und seine Familie, die jetzt jeden Moment aus dem Sicherheitsbereich treten sollte, kommt nicht von einem netten Ferientrip. Sondern aus dem bürgerkriegszerrütteten Syrien.


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Flug "ME 217" aus Beirut ist längst gelandet. Das verraten die Anzeigetafeln. Gemeinsam mit einer Schwester und einem Bruder, die in Erlangen leben, tigert Aouni im Ankunftsbereich herum. Die nervöse Vorfreude ist längst bösen Vorahnungen gewichen. Gibt es doch Probleme? Kommen Mutter, Schwestern, Nichten und Neffe nicht durch die letzte Grenzkontrolle? Aber die Papiere sind doch da! Dann ein Aufschrei – und alle liegen sich in den Armen, endlich, nach so vielen Jahren. Tränen rollen.

In solchen intimen Momenten sind Journalisten eigentlich fehl am Platz. Doch Aouni bat darum. "Möchtest du nicht mitkommen", fragte er. Schließlich war es ein Bericht in der Rhein-Neckar-Zeitung, der letztlich zur Familienvereinigung in Frankfurt führte.

"Ich will doch nur meine Mutter und meine Schwester retten", erzählte ein verzweifelter Aouni Ende September 2014 der RNZ. Er selbst promoviert an der Universität Heidelberg, konnte sich aber seit Wochen nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren, seit die islamistische Isis-Miliz in seiner syrischen Heimat auf dem Vormarsch war. Ermordung, Versklavung – er fürchtete das Schlimmste für die Verwandschaft in der Kleinstadt Kafr Buhum bei Hama. Als Angehörige der christlichen Minderheit standen sie zwischen den Fronten, verachtet von den Islamisten, aber auch nicht unter dem Schutz der Assad-Truppen. Doch die Ausreise erwies sich als Ding der Unmöglichkeit – bis der RNZ-Artikel erschien und die richtige Leserin fand.

"Bei den ganzen Zahlen, in denen man manchmal untergeht, öffnet so ein Einzelschicksal die Augen", erinnert sich die Landes-Wissenschaftsministerin und Heidelberger Grünen-Abgeordnete Theresia Bauer heute. "Eine Geschichte, die nicht unberührt lässt." Und so suchte ihr Abgeordnetenbüro damals den Kontakt zu Aouni, versuchte zu helfen. Mit Erfolg, auch wenn die ersten Schritte wenig vielversprechend waren. (…)

Den ganzen Artikel lesen Sie auf www.rnz.de (Link)

 

 

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